SHY ist ein interaktives Objekt, welches die räumliche Interaktion des Menschen mit einem vermeintlich leblosen Gegenstand untersuchen möchte. Die Installation fragt nach der menschlichen Verhaltensweise, wenn dieser mit einem Alltagsgegenstand konfrontiert wird, der sich nicht seinen Erwartungen entsprechend verhält. Der Betrachter interagiert hierbei durch seine Blickrichtung mit zwei Pappkartons: Immer, wenn der Betrachter die beiden Kartons nicht anschaut, geben diese Geräusche von sich und bewegen sich. Sobald der Blick auf die Kartons fällt, stoppen sie in ihrer Bewegung und verstummen. Erst wenn der Betrachter seinen Blick erneut abwendet, beginnen sie erneut „zu leben“. Dadurch, dass dieses ungewöhnliche Verhalten nur „unbeobachtet“ stattfindet, wird dem leblosen Objekt ein menschliches Wesen angedichtet.
Die Installation besteht aus zwei Kartons. Der größere Karton enthält eine XBOX Kinect Kamera, welche den Besucherraum vor der Installation trackt. In dem kleineren Karton befinden sich ein Servo- und Stepmotor, ein Arduino-Mikrocontroller sowie ein Tischtennisball an einer Schnur. Die beiden Motoren dienen dazu undefinierbare, repetitive Geräuschen sowie unkoordiniert erscheinende Bewegungen zu erzeugen. Dadurch wird dem kleineren Karton Leben eingehaucht. Der große Karton „beobachtet“ die Umgebung mittels der Kinect Kamera. Diese erkennt, wann der Betrachter seinen Blick auf die beiden Kartons richtet und gibt daraufhin das Signal an den Mikrokontroller die beiden Motoren zu stoppen. Erst wenn der Betrachter seinen Blick wieder abwendet, starten die beiden Motoren erneut.